home *** CD-ROM | disk | FTP | other *** search
/ Games for Fun 1 / games-for-fun.iso / Demos / Skat II / Skat für Anfänger / Skat für Anfänger.rsrc / TEXT_130.txt < prev    next >
Encoding:
Text File  |  1994-10-11  |  4.2 KB  |  21 lines

  1.  
  2. 1. Geschichtliches √ºber Skat
  3.  
  4. Wie alte Zeugnisse belegen, ist Skat aus dem Spiel Schafkopf entstanden. Schafkopf wurde bereits 1810 mit 4 Personen gespielt. Die Brommesche Tarockgesellschaft in Altenburg bevorzugte jedoch Spiele, die zu dritt gespielt wurden, z.B. das spanische L`hombre und das aus Italien stammende Tarock. Es hatten sich so Dreier - Spielgemeinschaften gefunden, die ungerne eine 4. Person aufnehmen wollten. Aus diesem Grunde versuchten manche Spieler nun das neue Schafkopf-Spiel, bestehend aus 32 deutschen Karten, zu dritt zu spielen. Jeder Spieler bekam 10 Karten und die beiden √ºbrig bleibenden Karten wurden von den Tarockern beiseite gelegt.
  5.  
  6. In der Wochenschrift "Osterl√§ndische Bl√§tter", Jahrgang 1818, wurde das neue Skatspiel zum ersten Mal erw√§hnt und so kann diese Zeit als Geburtsstunde von Skat gelten. Nat√ºrlich darf nicht verschwiegen werden, da√ü das Skatspiel von damals noch nicht die heutigen Regeln besa√ü. Grand- und Nullspiele kamen erst viel sp√§ter hinzu. Auch das heutige Reizen nach Werten war damals noch nicht geboren.
  7.  
  8. Interessant ist, da√ü bereits 1818 zwei verschiedene Spielweisen zu verzeichnen waren. Urspr√ºnglich mu√üte der Kartengeber stets das Spiel machen, ob er nun Aussicht auf Erfolg hatte oder nicht. Zumeist wird er dabei wohl verloren haben. Die neuere Art und Weise war schon spielf√∂rdernder. Wer meinte, die besten Karten zu haben, stellte sich den anderen zum Kampf. In diesem Zusammenhang l√§√üt sich beim Altenburger Skat eigentlich noch nicht vom Reizen sprechen, denn der Einzelspieler wurde eher ausgehandelt. Das Reizen im engeren Sinn haben erst die Leipziger Skatspieler eingef√ºhrt, als sie n√§mlich begannen, mit Zahlen zu operieren. Vorher steckte der Reizvorgang noch in den Kinderschuhen und hatte beileibe nichts mit dem ausgekl√ºgelten, interessanten und oft schon dramatischen Vorgang vor dem Ausspielen des 1. Stiches von heute zu tun.
  9.  
  10. Wie hat sich aber nun das Skatspiel √ºber die Grenzen von Osterland hinaus verbreitet? Hierbei sind sich alle einig, da√ü dazu haupts√§chlich die Studenten beigetragen haben. Das waren in erster Linie die im benachbarten Leipzig studierenden, denn Altenburg besa√ü keine eigene Universit√§t. Von Leipzig aus haben die Studenten das Spiel dann in ihre Heimatst√§dte mitgenommen, wenn sie ihr Studium beendet hatten. Sie entwickelten auch das Reizen mit Zahlen. Es erschien ihnen viel logischer, da die anderen Spieler nicht immer sofort wu√üten, was jeder spielen wollte, wie es fr√ºher beim Aushandeln der Fall war. Au√üerdem ging das Reizen auch viel schneller.
  11.  
  12. In den Jahren um 1840 wurden die Grand- und Nullspiele eingef√ºhrt, wobei jedoch nicht allerortes die Buben auch als Trumpf aufgefa√üt wurden. Erst seit 1860 wurden allgemein die Buben als Tr√ºmpfe eingesetzt. Zu dieser Zeit entstanden auch noch verschiedene andere Spielarten. Darunter befand sich auch das Ramschspiel, welches sich noch heute gr√∂√üter Beliebheit erfreut.
  13.  
  14. An dieser Stelle wollen wir auch nicht verschweigen, da√ü die Entwicklung von Skat nicht so glatt und einheitlich ablief. Vielerorts wurden verschiedene Varianten gespielt. Es soll nur daran erinnert werden, da√ü vor noch nicht allzu langer Zeit der Grundwert f√ºr ein Grandspiel sehr h√§ufig auf 20 festgesetzt wurde und nicht wie heute festgelegt mit 24.
  15.  
  16. Wenn jemand fragt, wie oft man beim Skatspiel die 32 Karten - zehn an jeden Spieler und 2 in den Skat oder Talon - verteilen m√º√üte, bis jeder Spieler wieder genau dieselben Karten bekommt, dann wird man dies f√ºr eine einfache Rechnung halten und die Frage als l√§cherlich empfinden.
  17.  
  18. Die Wahrscheinlichkeit jedoch, da√ü alle drei Spieler genau die gleichen Karten wieder erh√§lt, ist so gering, da√ü sich dieser Fall vielleicht noch nie ereignet hat und sich m√∂glicherweise auch in einigen 1000 Jahren nicht ereignen wird. Diese sonderbar scheinende Behauptung wird sofort glaubhaft werden, wenn man erf√§hrt, da√ü die errechnete Zahl der m√∂glichen Kartenverteilung 2 753 294 408 504 640 betr√§gt. Diese Zahl sollte man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen!
  19.  
  20. Man k√∂nnte sicher noch eine ganze Menge √ºber die Entstehungsgeschichte von Skat schreiben. Wir wollen dies jedoch bei diesen S√§tzen belassen. Nur noch so viel, vom 7. bis 9. August 1886 fand in Altenburg bereits der 1. Deutsche Skatkongre√ü statt.
  21.